Inspieriert von zahllosen Bildern und Videos im Netz reifte der Plan, auch soetwas mal selber nachzustellen und auszuprobieren. Und ich stand mit diesem Wunsch nicht alleine da. Mein Arbeitskollege, Co-Autor, Mitfotograf und Begleiter auf der einen oder anderen Fototour, fand ebenso Gefallen an dieser Art von Bildern und erklärte sich spontan bereit, den arbeitsreichen Teil zur Entstehung beizutragen.

Die nötigen Utensilien lieferten der örtliche Baumarkt und die heimische Küche in Form von Stahlwolle und Schneebesen. Schön fluffig in den Schneebesen gestopft ergibt sich in Verbindung mit gesteigerter Luftzufuhr ein grandioser, funkensprühender Regen von tausenden glühender Stahlteilchen.

Unter der Annahme, der gewählte Sicherheitsabstand wäre ausreichend, ging es ans Werk. Erstmal wurde ein bißchen das Verhalten der Wolle und die nötigen Kameraeinstellungen getestet. Auf jeden Fall glüht das Zeug noch ziemlich lange nach, da war Vorsicht geboten, um nicht das überall herumliegende Laub oder Ähnliches abzufackeln.

Die verwendete Menge war auch abzustimmen, ein Zuviel hatte eine wesentlich kürzere Brenndauer ohne großartigen Funkenflug zur Folge, und übrig blieb dann nur ein großer glühender Haufen unbrauchbarer Stahlwolle. Die richtige Mischung sowie die Einstellungen der Kamera waren auf jeden Fall recht zügig gefunden, also frisch ans Werk und den Tunnel in ein Stahlwerk verwandelt…

So im Dunkeln muss man irgendwie höllisch aufpassen, dass nicht plötzlich ein unbeleuchteter Fußgänger neben einem steht und die glühenden Funken ins Auge bekommt. Und Fußgänger gab es neben den Radfahrern einige. Also war immer wieder Unterbrechung angesagt. Zwischendurch passierte sogar ein Lampionumzug mit vielen Kindern den Tunnel.

Die bekamen auf ihrem Rückweg dann auch auf Wunsch eine kleine Feuershow gezeigt, wobei sie natürlich gebührenden Abstand hielten. Den Abstand brauchte ich dann auch für die Kamera und die mitgebrachten Utensilien, weil bei einem Durchgang der Funkenflug so stark und heftig war, dass Taschen und Equipment beinahe vom Glutregen getroffen wurden.

Fazit des Abends – hat sehr viel Spaß gemacht, es sind spannende Bilder entstanden und das müssen wir unbedingt nochmal machen. 🙂 Am besten im Schnee oder mit ansprechenderem Hintergrund. Vielleicht mal als Touristenattraktion.

  EOS 40D (35mm, f/8, 6 sec, ISO100, 0 EV, Blitz: nein)